Nachhaltigkeit

    • Im WHI leben heute ca. 55 Personen. Der Wohnhof wurde beim ‚Märkischen Holzbaupreis 2000’ mit einer lobenden Anerkennung bedacht. Im Rahmen des Holzbaupreises NRW 2006 erhielt das Projekt eine Anerkennung.

      Bewohnerstruktur
      Quer durch alle Berufsschichten, Arbeiter, Angestellte in technischen und sozialen Berufen, Lehrer, Akademiker, Selbständige, Künstler.

      Projektidee und Projektentwicklung

      Die Idee, ein Wohnprojekt unter den Gesichtspunkten „gemeinsam planen, bauen und wohnen“ zu realisieren, wurde erstmals im Oktober 1994 in einer Wochenendfreizeit in der „Historisch ökologischen Bildungsstätte Papenburg“ vorgestellt. Schon einen Monat später, im November des gleichen Jahres, trafen sich etwa 10 interessierte Familien zu einem 1. Treffen in der Familienbildungsstätte Iserlohn, in der die Gruppe über die drei Jahre der Projektvorbereitung ihren Treffpunkt haben sollte. Dieser lange Vorbereitungszeitraum mag auf den ersten Blick erschreckend wirken. Für Gruppenprojekte aus den neunziger Jahren war dieser Zeitrahmen typisch.


    • Auftraggeber, Städte und Gemeinden, Wohnungsbaugesellschaften, Investoren und Anleger erwarten heute flexibel nutzbare und ganzheitlich geplante und gebaute Gebäude in immer kürzeren Bauzeiten. Dabei gewinnt das Bauen in urbanen Räumen zunehmend an Reiz und Bedeutung. Mehrheitlich wird in den nächsten Jahren der Neubau von preiswertem Wohnraum nachgefragt werden, auch der Bedarf für soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen wächst.

      Unter den ganzheitlich geplanten Gebäuden gewinnt die Hybridbauweise zunehmend an Bedeutung. Für gewerblich genutzte Gebäude wie für Verwaltungsgebäude findet die Hybridbauweise bereits Anwendung. Diese vorwiegend vor dem Hintergrund den Energiebedarf für die Erstellung eines Gebäudes deutlich zu reduzieren und damit gleichzeitig den klimaschädlichen CO 2 Ausstoß zu reduzieren. Die Vorfertigung, diese erfolgt in Hallen ermöglich zudem eine weitestgehend trockene Bauweise mit kurzen Bauzeiten.

      Die Hybridbauweise mit Holz und Beton nutzt dabei die jeweiligen Stärken des Baustoffes. Die hocheffizienten Außenwände der heutigen Gebäudegeneration aus mehrgeschossigen Gebäude werden bereits aus wärmegedämmten Holzkonstruktionen hergestellt die sowohl den statischen wie den Brandschutz -und Schallschutzanforderungen genügen. Sie sind im urbanen Räumen unser Städte platzsparend und optimal für die wirtschaftliche Ausnutzung der Grundstücke. Beton wird hingegen für Deckenkonstruktionen eingesetzt. Hier sind überwiegend Tragwerkseigenschaften und schalltechnische Anforderungen zu erfüllen.

      Für Deckenkonstruktionen wird zunehmend auch Holz und Beton im Verbund eingesetzt. Die Fachleute sprechen dann von einer HBV – Konstruktion. Auch hier wird zu Gunsten einer besseren CO 2 Bilanz Holz eingesetzt. Die Eigenschaften an den Schall – und Brandschutz werden auch hier erfüllt, bedingt allerdings einer jeweiligen Betrachtung und Auslegung im Einzelfall mit einem Brandschutz-Konzept. Die Kombination beider Baustoffe ermöglicht größere Deckenspannweiten und somit die Gestaltung flexibler Grundrisslösungen.

      Die Ökobilanz tragender Bauteile eines aus hybriden Konstruktionen mit Holz und Beton hergestellten Gebäudes verbessert sich um bis zu 70 Prozent. Neben dieser hervorrangen Umweltbilanz ist der Baustoff Holz mit seiner sichtbaren Holzoptik dieser neuen Gebäudegeneration ein Baustoff für wohngesunde Raumbildung.



    • Der altbewährte Begriff „Ökologisches Bauen“ oder auch „Baubiologisches Bauen“ wurde in der modernen Sprache ersetzt durch den Begriff „Nachhaltiges Bauen“. Der Begriff Nachhaltigkeit ist umfassender, das hauptverbindende Merkmal ist die Ökologie.

      Die Herkunft des Begriffes der Nachhaltigkeit kommt aus dem 18. Jahrhundert aus der Forstwirtschaft. Ziel war es, nicht mehr Holz zu schlagen als nachwächst, damit auch der Erhalt der Rohstoffe immer konstant blieb. Die Vereinten Nationen formulierten hierzu 1987 im Brundlandt-Report das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Dieses Konzept sollte einen Wandlungsprozess initiieren, der auf negative Veränderungen in Natur und Klima und im Energie- und Ressourcenhaushalt mit der Forderung nach Generationengerechtigkeit reagiert. Aus diesen Gedanken hat sich das „Nachhaltigkeitsdreieck“ und das „Dreisäulen Modell“ der Nachhaltigkeit entwickelt. Es bedeutet, dass ein System nur nachhaltig ist, wenn Ökologie Ökonomie und Soziales im Gleichgewicht stehen und keines davon Priorität hat.

      Der Begriff Nachhaltigkeit wird heutzutage inflationär benutzt ohne ein Verständnis der Definition; oder er wird missbraucht, um halbherzige ökologischen Produkte „grünzuwaschen“. Ein Bauprodukt kann somit ökologisch oder baubiologisch sein, ohne gleichzeitig nachhaltig zu sein. Nachhaltig ist also eine Definition, die sich nicht nur mit Ökologie befasst, sondern das Gleichgewicht als zentrales Element hat. Es ist letztendlich das Gleichgewicht, was nötig ist, die Erde zu erhalten. Somit kann z. B. kulturelle Leistung nicht nach dem Aspekt er Nachhaltigkeit beurteilt werden, da Kultur als Teil von Soziales nur eine Säule der Nachhaltigkeit darstellt.

      Nachhaltiges Bauen und Wohnen bedeutet konkret, dass ein Baustoff, der eingesetzt wird, nach Rückbau wieder vollständig durch Recycling oder Kompostierung zur Verfügung stehen muss. Die hierzu eingesetzte Energie sollte nicht Ressourcen der Erde verbrauchen, sondern regenerativ erzeugt werden.

      Hintergrund dieser Betrachtung ist es, dass sich durch die bisherige Art zu bauen Allergien, Umweltkrankheiten, sichtbare Müllberge und Umweltgifte in unserer Welt anreichern und eine zunehmende Bedrohung für die Existenz des Menschen bedeuten.

      Vorbild ist das Cradle to Cradle-Prinzip. Hier wird eine Kreislaufwirtschaft angestrebt: die eingesetzten Rohstoffe und Energien sollen über den Lebenszyklus einer Ware hinaus wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen. Das heißt, dass im gesamten Lebenszyklus eines Hauses von der Planung, Errichtung, Nutzung, Betrieb, Rückbau und Recycling die Bauteile in die Neuplanung neuer Bauwerke wieder einfließen.

      Bei der Herstellung, Vermarktung, Verarbeitung, Gebrauch und Recycling sollten soziale Aspekte neben wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien immer gleichwertig berücksichtigt werden. Das schließt z. B. den fairen Handel und menschenwürdige Arbeitsbedingungen mit ein.

      Fazit: Nachhaltigkeit ist also ein System oder eine Produktionskette, in der alle Größen im System dauerhaft stabil bleiben, also immer selbsterhaltend sind. Damit wird eine Wirtschaftsweise propagiert, die neben Ökonomie sowohl Umweltverträglichkeit als auch soziale Verantwortung einschließt und somit eine Generationsgerechtigkeit auf dieser Erde entstehen kann. Oberstes Ziel des ökologischen und nachhaltigen Bauens ist nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen des Einzelnen, sondern letztendlich dient Nachhaltigkeit dem Klimaschutz und dem Erhalt einer unversehrten Welt.

    • 24. Juni 2016

      ÖkoBau kann nicht anders, wir leben Nachhaltigkeit. Wir suchen die Stoffe danach aus, die umweltschonend und energiesparend in der Herstellung sind, über eine lange Lebensdauer verfügen, und möglichst komplett wieder in den natürlichen Kreislauf einzugliedern sind, - am Ende ihrer Nutzung.

      Wussten Sie schon, dass der Begriff Nachhaltigkeit bereits aus dem 18. Jahrhundert stammt? Damals wurde Forstbesitzern klar, dass ein unkontrollierter Einschlag in absehbarer Zeit zu einer Verödung und zu einem Rohstoffmangel führen würde. Danach entwickelte sich eine Forstwirtschaft, die die Wiederaufforstung und den kontrollierten Einschlag einführte. Nach diesem Prinzip darf nicht mehr Holz geschlagen werden, als in ausreichender Zeit nachwachsen kann.

      Heute bezeichnen wir unser Verhalten, als nachhaltig, wenn ein ausbalanciertes Gleichgewicht zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüchen erzielt wird.

      Mehr dazu erfahren Sie über diese Stichworte: Cradle-to-cradle, Ressourcenschutz, Nutzungsdauer von Bauteilen, Nachhaltigkeit.



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